Ablauf einer Kitzrettung

Liebe Mitglieder des Jagdverein Fügen/Zillertal!

Wie ihr alle wisst, werden zwischen Mai und Juli Kitze gesetzt, die sich bei Gefahr instinktiv ins Gras ducken. Zu genau dieser Zeit mähen die Landwirte die Wiesen. Eine gefährliche Zeit für die Kitze. In Österreich überleben etwa 25.000 pro Jahr nicht*. Ihr Tod tritt oft nicht sofort ein, denn grausame Verstümmelungen und Schnittverletzungen lassen sie leiden und auf Erlösung hoffen.

Es gibt simple Lösungen gegen dieses Leid. Mittels sogenannter Vergrämungsgeräte gewarnt, können Geißen die Kitze in Sicherheit bringen. Dazu brauchen die Tiere etwa einen Tag Vorlaufzeit. Auch das Aufstecken von Stöcken mit großen Säcken im Feld ist eine Methode, die man anwenden kann.

Treffsicherer ist der Einsatz von Wärmebildkameras und Drohnen. Die Landwirte geben euch rechtszeitig Bescheid, wann sie mähen und ihr meldet Drohnenpiloten einen Flug an. Am besten 1-2 Tage vorher, um die Einsätze koordinieren zu können. Viele Landwirte mähen an denselben Tagen, daher ist es nicht möglich alle Felder abzufliegen. Anrufe werden daher gereiht.

Ist ein Drohnenflug nicht möglich (Drohne verplant, Wetter ist instabil, Landwirt mäht erst später am Tag, Landwirt weiß nicht mit Sicherheit ob er mäht, etc.) so bitten wir euch 1 Tag vor der Mahd aufzustecken bzw. zu vergrämen, damit die Tiere zumindest eine Chance haben, das Feld zu verlassen bzw. die Geiß Zeit hat die Kitze in Sicherheit zu bringen (wenn dies möglich ist).

Wird die Drohne eingesetzt, entsteht im Feld kaum Flurschaden und die Tiere danken es mit ihrem Leben. Werden Rehkitze entdeckt, legen wir diese in Boxen. Nach der Mahd werden sie behutsam an ihren Fundort zurückgebracht, damit die Geiß die Jungtiere wieder „holen“ kann.

Da wir meist mehrere Einsätze am Tag fliegen, bitten wir darum von 1-2 Jägern/Gebiet begleitet zu werden, die die Kitze nach der Mahd dann wieder an den Fundort bringen.